
Haarausfall (Effluvium)
Der ungewollte Verlust von Haaren am Körper
ist für viele Menschen sehr beeinträchtigend
und belastend. Oft genügt ein Gespräch und
spezielle Untersuchungen beim Facharzt,
um die Ursache des Haarverlustes zu finden
und eine entsprechende Behandlung, wenn Sie
denn überhaupt nötig ist, zu beginnen.
Wachstumszyklus
Haare wachsen in einem geregelten Zyklus. In der Wachstumsphase
(Anagenphase),
die bis zu 6 Jahren dauern kann, beträgt die Wachstumsgeschwindigkeit
ca. 1cm pro Monat. Auf die Anagenphase folgt die Übergangsphase (Katagenphase).
Sie dauert 1-2 Wochen. In dieser Zeit bildet sich die Haarwurzel um, die
äußere Wurzelscheide schließt sich am unteren Ende, das Haar wird in
Richtung Kopfhautoberfläche verschoben. Der Zyklus wird durch die
Ruhephase (Telogenphase) beendet. In einem Zeitraum von 2-4 Monaten verdünnt
die äußere Wurzelscheide zunehmend, so dass das Haar immer lockerer in
der Haut haftet. Schließlich wird das Telogenhaar durch leichte
mechanische Einflüsse wie Kämmen, Bürsten und Haarwäsche etc. aus
der Kopfhaut herausgelöst oder durch das nachwachsende Haar des
folgenden Zyklus aus der Haut herausgeschoben.
Haarwechsel
Dieser normale Ablauf des Haarzyklus wird Haarwechsel genannt. Die
Anzahl der unter gesunden Bedingungen ausfallenden Haare beträgt bis
max. 150 Haare pro Tag. Dem gegenüber liegt ein krankhafter Befund vor,
wenn die Rate ausfallender Haare mehr als 150 pro Tag beträgt. Dieser
Vorgang wird als Haarausfall = Effluvium bezeichnet.
Haarausfall
Die Ursachen des Effluviums sind vielfältig. So kann ein vermehrter
Haarausfall nach schweren Entzündungen, inneren Erkrankungen, oberflächlichen
Infektionen (verursacht durch Bakterien oder Pilzen),
Arzneimitteleinnahmen , Vergiftungen oder nach Diäten entstehen. Solche
Formen des Effluviums müssen vor einer Behandlung unterschieden werden
von erblich bedingten Haarausfall und kreisrundem Haarausfall. Auch
Erkrankungen der Kopfhaut, die mit einer Vernarbung einhergehen, müssen
vom Hautarzt bei der Aufdeckung der Ursache ausgeschlossen werden.
Zur Objektivierung der Diagnose führen wir in unserer Praxis eine
Untersuchung zum Haarwurzelstatus (Trichogramm) durch. Hierbei werden
die Haare auch auf Strukturschäden wie spröde, brüchige und
gespaltene Haare untersucht.
Therapie
Ich therapiere je nach Ursache mit unterschiedlichen Methoden. Im
Vordergrund steht eine innere Behandlung mit Biotin, Zink und Vitaminen
der B-Gruppe sowie eine äußere Behandlung mit Medikamenten.
Bei anderen Therapieformen verwenden wir Eigenblut und andere
Stoffe. Die Spritzen werden bis zu dreimal wöchentlich empfohlen und
als intramuskulöse Injektion verabreicht. In meiner Praxis erzielen wir hiermit bei Frauen
eine Erfolgsrate von ca. 60%, bei Männern ca. 50%.
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